Ziel 3: Drei sichere Kreuzungen pro Jahr
Die Stadt Darmstadt baut je Kalenderjahr Jahr drei durch Lichtsignalanlagen (LSA, „Ampeln“) geregelte Kreuzungen um. Der Umbau hat nach dem Konzept der „Protected Intersection“ (geschützte Kreuzung) mit dem Ziel der Erhöhung der Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr zu erfolgen. Um Fuß- und Radverkehr in den frontalen Sichtbereich des Kraftverkehrs zu führen, sind Schutzinseln mit hinreichend engem Radius für Kfz und Haltlinien für den Radverkehr unmittelbar an der zu querenden Fahrbahn anzulegen. Die Knotenpunkte sind mit eigenen LSA für den Radverkehr auszustatten und immer mit einem Zeitvorsprung für die Freigabezeiten des Radverkehrs zu schalten. Fußgängerampeln schalten auch ohne Tastendruck auf grün. Nur für den Radverkehr soll freies Rechtsabbiegen ermöglicht werden.
Im Ziel Nummer 3 nehmen wir uns die Kreuzungen vor. An Kreuzungen wartet niemand gerne vor der Ampel, aber wenn auf den Straßen viel los ist, geht es meistens nicht anders als Geduld zu haben. Für Radfahrende gibt es in Darmstadt manchmal eine eigene Ampel, manchmal muss man auf die allgemeine Ampel für Autos schauen, ein drittes Mal auf die für die Fußgängerinnen und Fußgänger.
Das wäre noch die leichteste Übung, aber leider kommen LKW oft gefährlich nahe und viele erinnern sich noch an die beiden tödlichen Unfälle im November 2017. Wir wollen solche Situation an mindestens drei Kreuzungen pro Jahr mustergültig entschärfen. In den Niederlanden hat man über viele Jahre an der perfekten Kreuzungsgestaltung gearbeitet und ein Konzept davon ist die geschützte Kreuzung.
Wie sieht die aus? Lassen wir das Nick Falbo erklären:
Nicht alle verstehen Englisch. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst: Eine geschützte Kreuzung macht Radfahren auch an großen Kreuzungen sicher. Sie ist kein theoretisches Konzept, sondern wird in den Niederlanden fast überall gebaut. Kleine Verkehrsinseln in den Ecken erzeugen den nötigen Sichtkontakt zwischen Autofahrenden und Radfahrenden. Rechtsabbiegen, Geradeaus fahren und Linksabbiegen sind kein Problem. Wenn die Ampeln intelligent geschaltet sind, kann man in einem Zug links abbiegen. Radfahrende bekommen ein kleinen Moment früher grün als der Kraftverkehr. So können sie die Kreuzung sicher verlassen, bevor das erste Fahrzeug rechts abbiegt. Konflikte werden intelligent vermieden.
Überträgt man das Konzept auf Deutschland, findet man in den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen das Bild mit der Nummer 47.
Die Kreuzung sieht doch der geschützten verdächtig ähnlich, oder? Also, packen wirs an!